jacquardscher Webstuhl

jacquardscher Webstuhl
jacquardscher Webstuhl,
 
mechanischer Webstuhl mit einer teilautomatischen Steuerung der Kettfäden, der Anfang des 19. Jahrhunderts vom französischen Ingenieur Joseph-Marie Jacquard entwickelt wurde.
 
Der jacquardsche Webstuhl konnte Muster weben, ohne dass - wie es bis dahin üblich war - die Kettfäden von Hand angehoben werden mussten. Möglich wurde dieser Übergang zur Textilmaschine durch eine Steuerung aus Holz- oder Pappkarten, die entsprechend den gewünschten Mustern gelocht waren. In der endgültigen Form dieses Webstuhls liefen die Karten auf langen Bändern über rotierende Walzen; es handelte sich hier im Prinzip um die früheste Form des Lochstreifens. Dort, wo sich ein Loch befand, konnte ein Stift durch das Loch stoßen und den mit ihm verbundenen Kettfaden ziehen. Die so erzeugten Muster wurden als Jacquardstoff bekannt.
 
Durch die drastische Verringerung der manuellen Arbeit führte der Jacquard-Webstuhl zu hoher Produktivität, was sich in der damaligen Zeit oft mit Existenzproblemen der Weber verband.

Universal-Lexikon. 2012.

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  • Jacquard — (spr. Schackahr), Jos. Marie, geb. in Lyon 1752; war erst Buchbinder, dann Gießer, erfand einen Webstuhl (Jacquardscher Webstuhl), auf welchem façonnirte Seidenstoffe u. einfache Stoffe viel leichter u. schneller als sonst gewebt werden können (s …   Pierer's Universal-Lexikon

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